Sepp Blatter: "Reduzierung der Primera División? Gerne!"

06.12.2011, 13:12 Uhr
von Tobias Krentscher

sepp blatter
© kojoku / Shutterstock.com

20 Mannschaften spielen in der höchsten Liga des spanischen Fußballs. Barca-Präsident Sandro Rosell will bekanntlich die Liga verkleinern lassen. Mit Joseph Blatter scheint er einen wichtigen Anhänger seiner Idee gefunden zu haben. "Wir werden uns ernsthaft mit der Forderung auseinandersetzen und versuchen, sowohl für die großen als auch für die kleinen Klubs eine Lösung zu finden", so der FIFA-Boss. Die Lösung solle aber vor allem Rücksicht auf die Spieler nehmen, die die Hauptprotagonisten seien.

Sepp Blatter teilt die Idee mit Rosell und meint, dass er sich bereits seit seiner Zeit als Generalsekretär der FIFA (1981 – 1998) dafür ausspreche, die großen Fußballligen auf 16 Mannschaften zu reduzieren. Man sei aber jahrelang auf taube Ohren gestoßen.

Die ECA (European Club Association), eine Interessenvertretung der europäischen Fußballvereine, müsse noch das Vorhaben von Sandro Rosell konsequent unterstützen. Rosell selbst ist zweiter Stellvertreter im Vorstand der ECA. "Der Fußball steckt ebenfalls in einer ökonomischen Krise und die finanzielle Situation einiger Klubs ist schrecklich", betont Blatter. Deshalb müsse man auch eine kostengünstige Lösung finden.



Der Präsident der FIFA wisse, dass man sich in nationalen Angelegenheiten nicht einmischen dürfe, schlägt aber vor, dass die Spanier ihre Wettbewerbe überdenken müssten. Als Beispiel nannte er den spanischen Pokal mit Hin- und Rückspielen. Ihm gefalle es sehr, dass ein Präsident eines großen Klubs wie Barcelona dieses Thema anspricht. Das ist kaum verwunderlich, will doch die ECA vor allem ihre Interessen gegenüber der FIFA durchsetzen. Die ECA kämpft unter anderem für die Reduktion der Spiele der Nationalmannschaften, um die Spieler zu schonen. Der FIFA käme es also recht, dass die Klubs zuerst ihre eigenen Spiele verringern.

Sandro Rosell erhofft sich durch die Verkleinerung der Liga weniger Belastung für die Spieler, mehr Ausgeglichenheit und Konkurrenzfähigkeit der Primera Division. Kleinere Mannschaften hätten zudem in einer Liga mit 16 Teams eher die Chance, sich für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren und könnten somit auch ihre Einnahmen erhöhen.

Über den Autor
Foto Tobias Krentscher
Tobias Krentscher
Chefredakteur
Tobias gründete Fussballeuropa.com während eines längeren Aufenthalts in Spanien. Als Barça-Legende Ronaldinho im Bernabeu 2005 selbst die Fans von Real Madrid verzauberte, war seine Liebe für die Primera Division geboren. Seit 2010 schreibt er vorrangig über den spanischen Fußball.

FC Barcelona: News